Die Igelpopulationen in Europa sind stark bedroht. Seit Kurzem steht der westeuropäische Igel auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „potenziell gefährdet“. Grund genug, um Maßnahmen zum Schutz dieser nützlichen Tiere zu ergreifen – und das kann bereits im eigenen Garten beginnen. Mit einfachen Mitteln lässt sich der Garten igelfreundlich gestalten und den stacheligen Tieren eine wichtige Lebensgrundlage bieten. Hier erfahren Sie, wie Sie einen optimalen Lebensraum für Igel schaffen und so aktiv zum Artenschutz beitragen können.
Hinweis: Viele ehrenamtliche Igelstationen sind bereits komplett überfüllt und freuen sich über Unterstützung!
Warum sind Igel gefährdet?
Igel sind nützliche Tiere, die im Garten als natürliche Schädlingsbekämpfer geschätzt werden. Leider verlieren sie immer mehr Lebensraum – durch die Intensivierung der Landwirtschaft, Straßenbau und städtische Bebauung. Die Igel haben Schwierigkeiten, sich in den zerschnittenen Landschaften zu bewegen und ausreichend Nahrung zu finden. Hinzu kommen Gefahren durch Pestizide und Gifte, die ihre Nahrung vergiften und die Tiere schwächen. Dringend müssen auf politischer Ebene Maßnahmen ergriffen werden, um Wildtiere nachhaltig zu schützen und ihre Lebensräume zu bewahren! Bitte teilen!
Wie kann ich Igel im Garten unterstützen?
Um Igel zu schützen, können schon kleine Maßnahmen im Garten helfen. Hier sind praktische Tipps, wie Sie mit wenigen Handgriffen einen igelfreundlichen Garten schaffen:
> 1. Durchlässige Zäune und Hecken: Zugänge schaffen
Igel legen in einer Nacht oft mehrere Kilometer zurück, um Nahrung und Partner zu finden. Ein Garten mit undurchlässigen Zäunen behindert sie und schränkt ihren Lebensraum ein. Durch eine kleine Öffnung im Zaun (mindestens 13 x 13 cm) oder Hecken als Begrenzung können Sie Igeln eine sichere Durchgangsmöglichkeit schaffen. Das ermöglicht ihnen ein freies Umherwandern und erhöht ihre Überlebenschancen.
> 2. Naturnahe Unterschlupfmöglichkeiten: Rückzugsorte für Igel einrichten
Igel brauchen geschützte Verstecke für den Tag und zum Überwintern. Einfache Laubhaufen oder Reisighaufen sind ideal. Diese naturnahen Ecken sollten möglichst ungestört bleiben und das ganze Jahr über bestehen. Auch Haufen aus Totholz oder Kompost sind perfekte Verstecke, in denen die Stacheltiere Schutz finden. Vermeiden Sie es, diese Rückzugsorte im Winter oder während der Ruhezeiten der Tiere zu beseitigen.
> 3. Insektenfreundliche Bepflanzung: Nahrungsquellen fördern
Igel ernähren sich überwiegend von Insekten, Schnecken und Würmern. Indem Sie im Garten insektenfreundliche Pflanzen wie Wildblumen oder Kräuter pflanzen, unterstützen Sie den natürlichen Nahrungskreislauf. Blühpflanzen und insektenfreundliche Sträucher ziehen eine Vielzahl von Insekten an und bieten Igeln so ein reichhaltiges Nahrungsangebot.
> 4. Verzicht auf Pestizide und Gifte: Sicherer Lebensraum
Pestizide und Schneckengifte stellen eine erhebliche Gefahr für Igel dar, da sie die Tiere direkt vergiften oder ihre Nahrungskette unterbrechen. Durch den Verzicht auf chemische Mittel im Garten wird ein sicherer Lebensraum geschaffen. Setzen Sie stattdessen auf natürliche Schädlingsbekämpfungsmethoden wie Nützlinge, um Ihren Garten gesund zu halten.
>5. Achtsamkeit bei Gartenarbeiten: Unterschlupfplätze schützen
Igel verstecken sich oft in Laub, Hecken oder Totholzhaufen. Beim Rasenmähen, Laubbläsern oder Umsetzen von Holz- und Laubhaufen ist Vorsicht geboten, um die Tiere nicht zu verletzen. Kontrollieren Sie Rückzugsorte, bevor Sie sie aufräumen, und vermeiden Sie es, in den kälteren Monaten, wenn die Tiere Winterschlaf halten, diese Verstecke zu stören.
Warum sich ein igelfreundlicher Garten lohnt
Ein igelfreundlicher Garten bietet nicht nur den Igeln ein Zuhause, sondern trägt auch zu einem ökologischen Gleichgewicht bei. Durch den Verzicht auf Chemikalien und die Förderung der Insektenpopulation wird der Garten lebendiger und pflegeleichter. Igel sind zudem natürliche Schädlingsbekämpfer, die dabei helfen, das Gleichgewicht in Ihrem Garten zu halten und Schädlinge auf natürliche Weise zu reduzieren.